10. - 12. Dezember
Vernissage: 10. Dezember ab 19 Uhr
MAXIM Theater, Limmatstrasse 47, 8005 Zürich
Es besteht Zertifikatspflicht!
In diesem Jahr wird weltweit der 200. Geburtstag des meistgelesenen, unbestrittenen Klassikers und zugleich Aussenseiters der russischen Literatur, des Romanciers, Philosophen, Denkers und
Publizisten Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881) gefeiert. Das Exzentrische, Extreme und Ambivalente, das sich in den Werken des grossen Meisters auf eine eigentümliche Art und Weise
vermischt, erreicht seine Kulmination in der Zeichnung unbewusster Vorgänge und dem unklaren Andeuten von Motiven, wodurch die Grenzen des epischen Erzählens permanent ausgereizt werden. Die
Polarisation der Dinge, Erlebnisse und Charaktere, deren Schicksale sich zwischen der Verheissung des metaphysischen Glücks und einem Fall in einen tiefen Abgrund von seelischem Elend und
Verderben abspielen, unvorhersehbare Wendungen im Geschehen und durch sie herbeigeführte Inversionen der Wirklichkeit überlagern sich in einer allegorischen Komplexität mit den thematischen
Ebenen, wie Verbrechen, Krankheit, Sexualität, Religion und Politik: In dieser Spannbreite und Vielfalt der Herangehensweisen offenbart sich ein mannigfaltiges Interpretationsspektrum von
psychologischen, analytischen, sozialkritischen oder philosophischen Implikationen von Dostojewskis Romanen.
CONCEPTUAL ART-Künstler Sergey Dubroff und Egor Popov wagen mit der Ausstellung zum Thema «200 Jahre Dostojewskis Universum» eine Verbildlichung der acht grossen
Romane des russischen Literaturgenies aus der heutigen zeitgenössischen Perspektive: Im Zentrum der psychologisch tiefgründigen, assoziativ orientierten Werke und Fotografien stehen die Zeit
und Zeitlichkeit des Daseins. Eine Aura der Universalität, die Dostojewskis Werke auszeichnet und die menschliche Existenz im Kern zu berühren scheint, fugiert als künstlerischer Ursprungsimpuls,
auf dessen Grundlage nicht nur die Bilder, sondern auch die musikalischen Realisationen entstehen, aus welchen sich neue Kontexte, Bedeutungen und Assoziationen für den Betrachter und Hörer
erschliessen lassen. Dostojewskis Universum wird durch die Werke der acht Planeten unseres Sonnensystems und die Fotografien des menschlichen Daseins von heute ergänzt: In dieser Verbindung
spiegelt sich auf eine symbolische Weise der Übergang von der Zeitlichkeit in die Überzeitlichkeit, der Immanenz in die Transzendenz, die sich in einer kosmologischen Verbindung zwischen dem
Weltlichen und dem Ewigen, dem Göttlichen, realisiert.
Kulturmanagerin, Moderatorin: Nadejda Lebedeva
Kuratorin: Elena Terentieva
Musikalische Begleitung: Marina Yakovleva & Mikhail Yakovlev