Siehst du menschen oder Masken?

EINE AUSSTELLUNG VON YULANIE PERUMBADAGE


Biographie:

Yulanie Perumbadage ist 1971 in Sri Lanka geboren und aufgewachsen.

1997 begann sie in Colombo mit dem Kunststudium in Malerei und Bildhauerei, das sie 2001 mit dem Bachelor abschloss. 

Bereits während des Studiums beteiligte sich Yulanie in Colombo an Ausstellungen und ist seither als freischaffende Künstlerin tätig. Von 2005 bis 2009 unterrichtete sie ausserdem als Kunstlehrerin in einer Primar-und Mittelschule in Puttalam.

 

Yulanies Kindheit und Jugend war überschattet von ständigen politischen Unruhen und öffentlicher Gewalt. Zuerst waren es Kämpfe und Aufstände innerhalb der singalesischen Volksgruppe, die vom autoritären Regime brutal unterdrückt wurden. Daraus entwickelte sich nach und nach der fast dreissigjährige blutige Bürgerkrieg zwischen Singalesen und Tamilen.

 

Yulanie und ihr Mann Indika engagierten sich politisch in einer Gruppe. Obwohl beide Singalesen sind, setzten sie sich für die Rechte der Tamilen ein. Ihr Mann arbeitete als Fotograf und Journalist für eine regimekritische Zeitung, was zunehmend gefährlicher wurde. 2008 musste er aus Sri Lanka flüchten und fand in der Schweiz Asyl. 2009 konnte Yulanie ihm mit ihrer kleinen Tochter folgen. Die Familie lebt seither in Schaffhausen.

 

Yulanies künstlerische Arbeit war von Anfang an politisch motiviert. In ihren Bildern konnte sie gegen die täglich beobachtete Gewalt, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen protestieren und aufzeigen, was dadurch mit den Menschen geschieht.

 

Seit 2009 bestreitet sie nun also das Leben im Exil - fremde Sprache, Heimweh, soziale Isolation, Angst um Familie und Freunde in der Heimat – es ist ein sehr schwerer Anfang. Doch die Malerei hilft ihr weiter. «Dank der Unterstützung durch das HAUS DER KULTUREN in Schaffhausen habe ich Mut geschöpft und den Pinsel wieder aufgenommen», meint Yulanie.

 

In ihren Bildern spiegeln sich einerseits ihre Erinnerungen, so ist der Titel einer ihrer Ausstellungen in Schaffhausen: «Ich male Gesichter, um sie nicht zu vergessen.» Andererseits gelingt es Yulanie in ihren Bildern aus den letzten Jahren auch, der Auseinandersetzung mit der fremden Kultur, dem Sich-Ausgegrenzt-Fühlen und der Sprachlosigkeit auf bewegende Art Ausdruck zu verleihen. Dies vor allem in der Bilderreihe «Siehst du Menschen oder Masken?»

 

Yulanie schliesst Freundschaften, engagiert sich öffentlich, gibt Malkurse für Kinder und Jugendliche, kann fast jedes Jahr eine Ausstellung realisieren und findet 2018 eine Teilzeit - Anstellung im Museum Allerheiligen in Schaffhausen. Yulanie ist angekommen!

 

Ende 2018 erkrankt sie an Krebs. Wieder wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Die Krankheit raubt Kraft und Energie und stellt sie und ihre Familie vor grosse Herausforderungen.

 

Die Behandlung ist langwierig und noch nicht abgeschlossen aber trotzdem gelingt es ihr im Winter 2018/19 eine Ausstellung zu organisieren. Das gibt Yulanie Auftrieb und macht ihr neuen Mut. Immer wenn es ihr  etwas besser geht, greift sie zum Pinsel und verarbeitet auch diesen neuen Kampf in ihren Bildern unter dem Thema «Beziehungen» und «Umarmung».

 

Diese Bilder und auch einige aus früheren Jahren werden nun hier im MAXIM Theater gezeigt. Dies ist eine gute Chance für Yulanie, wieder «sichtbar» zu werden. Es ist ebenfalls eine gute Chance für Sie als Besucher, ihre Bilder kennen zu lernen und zu würdigen.

 

Ausstellung im MAXIM:

An der Ausstellung im MAXIM Theater zeigt die Künstlerin ihre neuesten und - im Kontrast dazu - ihre ältesten Bilder zum Thema Masken oder Menschen. Die Maske steht hier als Symbol der Ausgrenzung: “Ich werde nicht als Mensch wahrgenommen, sondern nach meinem Aussehen in eine Schublade gesteckt und als Fremde oder Kranke wahrgenommen. Dagegen steht mein Selbstbild: Was bin ich den wirklich? Wie sehe ich mich und wie möchte ich wahrgenommen werden?” So stellt Yulanie den Masken als Kontrast ihr Selbstbild entgegen. 

 

Ergänzt wird die Ausstellung durch Bilder aus den letzten 10 Jahren zu den Themen Bürgerkrieg in Sri Lanka, Erinnerung und Abschied sowie Beziehung und Umarmung. 

An ihren Bilder in leuchtenden Farben können wir den künstlerischen Weg der Malerin verfolgen. 

 

Wann? 03. - 07. Oktober

Vernissage: 

03.10: 16.00 - 22.00

weitere Daten:

04.10: 11.00 - 16.00

05.10: 10.00 - 16.00

06.10: 10.00 - 16.00

07.10: 16.00 - 21.00

 

Wo?

MAXIM Theater, Ausstellungsstrasse 100, 8005 Zürich

 

Eintritt: Frei


MAXIM Theater

Ernastrasse 20,

8004 Zürich

Tel. +41 43 317 16 27

buero@maximtheater.ch

 

KONTOINFORMATIONEN

ZKB 8010 Zürich,

IBAN CH11 0070 0110 0009 3326 2

BIC/SWIFT: ZKBKCHZZ80A

Verein MAXIM Theater